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KOCHBUCH MUSEUM

Meine Großmutter hat mich auf den Geschmack gebracht.
Als Enkelsohn der für das Kochen Interesse zeigte, schenkte sie mir mein erstes Kochbuch. Dieses Geschenk war der Beginn meiner Sammelleidenschaft. Mittlerweile hat sich die Sammlung auf über 1000 Stück vermehrt!
Es lag nahe, meine Kochbücher, die ich in 20 Jahren zusammengetragen habe in die Vinothek des Gasthauses einzubinden. So wurde aus der Vinothek auch eine kleine "Schatzkammer". Das ältestes Exemplar stammt aus dem Jahr 1710. Ein besonderes Prunkstück dieser Sammlung ist das angeblich kleinste Kochbuch der Welt. In dem Büchlein sind mehr als 100 Rezepte, die man nur mit einer Lupe lesen kann.
Haben auch Sie ein oder mehrere alte Kochbücher zuhause, für die Sie keine Verwendung mehr haben? - schicken Sie mir eine kurze Nachricht. Ich bin für jedes Kochbuch das ich bekommen kann und noch nicht in meiner Sammlung habe dankbar.
Viele dieser alten Rezepte wurden von mir, angepasst an die heutigen Ernährungsanforderungen, nachgekocht. Jedoch nicht alle dieser Rezepte sind in der heutigen Zeit noch nachzukochen, es würde arge Probleme mit dem Lebensmittelinspektorat und natürlich mit den Gästen nach sich ziehen. Einige der Bücher liefern nicht nur genaue Kochanleitungen, sondern auch andere Rezepturen: zum Beispiel Tipps zum Wäschebleichen oder zur Herstellung von Schießpulver und Sprengstoff.
Sie sehen, unser Haus ist immer einen Besuch wert.
Hier finden Sie die schönsten und seltensten Kochbücher in einer Kurzbeschreibung und mit einigen Bildern, um Ihnen Gusto zu machen auf die große Auswahl meiner Sammlung!
Viel Spaß beim Schmöckern.....
AbstechsuppeAbstechsuppeNicht überall zu finden, aber doch ein wesentlicher Bestandteil eines Schlachttages! In der Steiermark kennt man das Selbe unter "Klachelsuppe", eine mit in Scheiben gehackten Schweinsfüssen gekochte Suppe! Die Verwendung von Abfällen aus der Vearbeitung eines Schweines, mangels anderer Verwendung führt uns zur "Abstechsuppe". Knochen, Fleischabschnitte, Innereien, mit Wurzelgemüse gekocht und mit dicken Suppennudeln serviert eine typisch Südburgenländische Sautanz-Speise. Mancherorts noch mit etwas Mehl gebunden wurde diese schmackhafte Suppe noch als eine der ersten Gerichte neben dem "Bluttommer(Blutsterz)" kredenzt! Die Suppe bekam durch den meist hohen Anteil an Fett und Schwarte noch die Möglichkeit zur Verwendung für Preßwurst(Sulz), da sie beim Erkalten stark geliert, und in der kalten Jahreszeit so einige Tage haltbar war. Man kochte hierbei auch den Sauschädel und andere schwartige Teile, um diese kleingeschnitten mit der Kochflüssigkeit in dementsprechenden Gefäßen aufzubewahren! Wichtiger Geschmacksgeber war hierbei das Wurzelgemüse, das jeder ländliche Haushalt auf Vorrat in der kalten Jahreszeit zu Verfügung hatte. Die Verwendung des Dickdarmes als Hülle für die Preßwurst wird heute eher nicht mehr möglich sein! Dafür nimmt man heute Kunstdarm und Plastikwursthüllen! Rezept für Abstechsuppe(Klachelsuppe, Tellerfleisch, a´quirlte Supp´n, ....): 1/2 Schweinskopf, 4 Schweinshaxerl, 250 g Schweinsschwarteln & Schulterresteln, 250 g Wurzelwerk, 1 Zwiebel, Knoblauch, Salz, Pfefferkörner schwarz gestossen, Majoran, Lorbeer, Piment, Thymian Das Fleisch vom Schweinskopf lösen, alles zerkleiner, und die anderen Fleischzutaten ebenfalls zerteilen, mit den anderen Zutaten in einem Topf bedeckt mit Wasser alles weichkochen! Das Gemüse kann man, da es früher weich ist als das Fleisch, schon vorher aus der Suppe nehmen, kalt abschrecken und in kleine Stücke schneiden! Wenn das Fleisch ebenfalls weich ist, von den noch vorhandenen Knochen befreien und in kleine Stück schneiden, eventuell die Suppe noch abschmecken, das Fleisch und das Gemüse auf Suppenteller aufteilen und mit Suppe übergießen. Entweder sofort essen oder kalt stellen und dann mit Essig, Öl und Zwiebel mariniert servieren!
Vom Essen auf dem Lande - Franz Maier-BruckDAS ÖSTERREICHISCHE KOCHBUCH
Es gibt kein besseres! Bis jetzt. Vom Essen auf dem Lande von Franz Maier-Bruck Das große Buch der österreichischen Bauernküche und Hausmannskost Das beste je verfasste Kochbuch über die österreichische Hausmannskost! Nebenbei war Maier-Bruck ein genialer Erzähler der kulinarischen Historie! Bestens recherchiertes Küchenwerk, welches sich mit der ländlichen Küche in genauer Art und Weise befasst. Jeder, der die Chance hat, so ein Buch zu erwerben, sollte sofort zuschlagen. Auf über 600 Seiten wird nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern die Kulturgeschichte der Bauern- und Hausmannskost in Ihrer Entstehung und regionalen Bedeutung beschrieben, wie sich noch kein Werk vorher damit befasst hat! Jedes noch so feine und extravagante Haubenlokal in Österreich greift zwangsläufig auf diese Standards zurück! Dieses Buch erklärt mit einfachen Worten, woher unser Essen kommt! Übersichtlich sind die einzelnen Bundesländer beschrieben, nebst Brauchtum und Bildern, mit Rezepten, für jedermann verständlich und nachvollziehbar! Maier-Bruck hat sich nicht opulenter Darstellungen oder komplizierter Beschreibungen bedient. Einfach, wie die Hausmannskost ist, so beschreibt er die Selbige! Erschienen erstmals1981 in Wien bei Kremayr & Scheriau, mit 48 Farbtafeln, ISBN 3-218-00354-7 In unserer Sammlung befinden sich bereits 5 verschiedene Ausgaben dieses Werkes!
OklaubfleischDie Bezeichnung "Oklaubfleisch" hat sicher nur regional Bekanntheit oder Verwendung und wird sicher in vielen Teilen unseres Landes einen ganz anderen Namen haben!Hier umschreibt dieser Name die Verwertung der Fleischabschnitte beim traditionellen Sautanz. Alle Fleischabfälle die beim Zerlegen der Sau anfielen und keiner anderen Verwendung zugeführt wurden, kamen in eine Pfanne, wurden gewürzt und im Ofen langsam knusprig gebrat Durch das langsame Braten und ständige Aufgießen entstand ein würziges Safterl und knusprige Fleischstücke! Ganz besonders excellent für das Braten solcher Fleischreste eignen sich die Fleischabschnitte, die beim Putzen des Rückenspecks für Grammeln, anfallen! Meist sind dies nur dünne Fleischfetzen, die gut gewürzt und scharf gebraten mit blossen Fingern gegessen eine richtige Delikatesse ergeben! In Oberösterreich macht man aus diesen Fleischabschnitten ein sog. "Kotzngschroa", ein Art Saftfleisch! Hauptsächlich werden aber Fleischabschnitte für die Herstellung von Wurst in jeder Art und Weise verwendet! |